21.04.2009 - Fundraising-Journal: Blog zu Fundraising-Themen
17 January
2008

Banken brauchen Hilfe

Gemeinnütziger Kundendienst für die Banken

Laut NZZ von heute gibt es ein neues Institut, das den Banken helfen (!) soll, die Kommunikation mit ihren Kunden technisch zu verbessern - Swiss Design Institute for Finance and Banking heisst das neue Kind. Gegründet wurde es von diversen Abteilungen der Zürcher Hochschule der Künste, der ETH in Zürich und Lausanne, den Universitäten Zürich und St.Gallen.

So weit so gut - aber ein bisschen verstimmt bin ich trotzdem. Weiss allerdings nicht, obs daran liegt, dass die Trägerstiftung des Instituts steuerbefreit wurde, weil sie dem hilfsbedürftigen Schweizer Bankenwesen insgesamt Schützenhilfe bei der Kundenbetreuung leistet, oder daran, dass ich nicht die professionelle Fundraising-Agentur bin, die den Auftrag hat, die jährlich 3 Mio. Einnahmen zu generieren ...


Posted by grosjean at 00:51 | Comments (0) | Trackbacks (0)
24 January
2008

Spenden und Steuern

Der kleine Unterschied

Die Stadt Marktleuthen bittet um Spenden für ihre Feuerwehr - mit dem Geld sollen "weitere wichtige Anschaffungen für die beiden Wehren getätigt, die sonst kaum möglich seien" getätigt werden. In London kann man eine Patenschaft für gewöhnliche Strassenbäume übernehmen. Hm. Ich hätte jetzt gedacht, die Finanzierung dieser Institution sei eine typische Aufgabe der Steuern. Das wirft die Frage auf, was eigentlich der Unterschied ist. Eine Google-Suche nach "Spenden vs. Steuern" hilft mir da auch nicht weiter: Eine lange Liste von Werken, erklärt, dass Spenden an gemeinnützige Organisationen steuerlich absetzbar sind (s.a. ZEWO). Das weiss ich schon, aber warum eigentlich?

Natürlich meint jeder, den Unterschied zu kennen: Spenden sind freiwillig, was man von Steuern nicht unbedingt behaupten kann. Bei Spenden kann ich (fast direkt) wählen, wofür mein Geld eingesetzt wird. Beim Steuernzahlen muss ich mich hingegen durch demokratische Prozesse quälen, wenn ich Einfluss auf den "Spendenzweck" nehmen will.

Die Abzugsfähigkeit hingegen, spricht eine andere Sprache. Sie weist daraufhin, dass es sich irgendwie um dasselbe handelt. Noch deutlicher sind die Modelle wie "5 Promille" in Italien, wo fünf Promille der Steuern direkt auf der Steuererklärung einem gemeinnützigen Werk (ONLUS) gutgeschrieben werden können.

Sind Fundraiser also eine Art verkappter Steuerkommissäre?

Ich würde mich gegen diesen Berufswandel eher wehren. Trotzdem schleckts keine Geiss weg: Spenden und Steuernzahlen lösen im Hirn vergleichbare Effekte aus, wie in einer Wissenschaftssendung des ORF über die Studie "Neural Responses to Taxation and Voluntary Giving Reveal Motives for Charitable Donations" dargelegt wird.


Posted by grosjean at 11:51 | Comments (0) | Trackbacks (0)