03 September
2006
Maxi-Spende für den Zoo
1 Mio. am Zoo-Fäscht für die neue Elefanten-Anlage
Wer sich für erfolgreiche Gross-Spenden-Events interessierte (wer nicht?!),
sollte das Zoo-Fäscht
des Zürcher Zoos im Augen behalten. Die
seit 10 Jahren alle zwei Jahre stattfindende Benefizgala gehört neben
der Gala des
Roten Kreuzes sicher zu den bekanntesten der Sparte. Gestern abend
jedenfalls verlustierten sich 1'200 geladene Gäste in geschlossner
Gesellschaft zugunsten einer neuen Elefanten-Anlage. Mit promptem Erfolg: 1
Mio. Franken seien für den Elefantenbullen Maxi und seine Herde
zusammengekommen, lässt der Zoo in einer Medienmitteilung verlautbaren - ein
neuer Rekord. Mit 833.- Franken Durchschnittsspende wurde damit der
Eintrittspreis von 475.- Franken fast verdoppelt.
Ein Einblick in die Event-Organisation und das OK bietet neben der separaten
Satelliten-Homepage zum Fest der Zoo selbst unter: http://www.zoo.ch/Zoofaescht.613.0.html.
06 September
2006
Wir raten davon ab, alles zu glauben
Bettelbriefe aus der Ukraine gehen wieder um
Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung - jedenfalls wird der
Geschäftsleiter der umstrittenen
Organisation "SOS Gerasjut" in der aktuellen Berner Zeitung mit dem Satz
zitiert: "Wir raten davon ab, alles zu glauben, was die ZEWO sagt".
Diese sagt zum betreffenden Werk seit Jahren das gleiche: Es handle sich bei
SOS Gerasjuta um eine Einzelfirma, und Sergej Gerasjuta verfüge über
Einzelunterschrift - der Spendenfluss sei nicht nachvollziehbar, die
Rechnungslegung der Organisation entspreche nicht den gängigen Standards.
Auf der Warnliste der
ZEWO figuriert Gerjasut jedenfalls an erster Stelle.
Der Ansicht, Gerasjuta sei keine gemeinnützige Organisation ist
beispielsweise auch die Steuerverwaltung des Kantons Graubünden.
In ihrer Liste abzugsfähiger Spenden wird die Organisation EXPLIZIT als
nicht abzugsfähig aufgeführt.
Online-Reports und
Beobachter stossen ins gleiche Horn. Selbst Wikipedia enthält
einen Artikel über das mutmasslich rabenschwarze Fundraising-Schaf.
Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele grossherzige SpenderInnen Zeitung
lesen, oder die Internetsite der ZEWO besuchen. Sie haben nämlich durchaus
etwas attraktives, die von Hand adressierten, handschriftlich verfassten,
persönlichen Briefe aus der Ukraine - denjenigen von Elena und Stanislaw,
der mir im Juni zugestellt wurde, habe ich jedenfalls aufbewahrt. Nicht um
zu spenden, aber auch nicht nur, weil man es so NICHT machen sollte
...
12 September
2006
neue Konkurrenz fürs Budget 2007
Plan International ab November in der Schweiz
Gemäss diversen Tageszeitungen von gestern und dank Stefan Hartmann (Journi) können wir jetzt schon bangen. Ab November angelt auch das zweitgrösste Kinderpatenschafts-Hilfswerk in Schweizer Portemonnaies mit: Plan International. Die haben sogar eine eigene Seite bei Wikipedia.
Je nun - ich breche dann in kalten Schweiss aus, wenn es soweit ist. Im Moment beschäftigt mich eher das Fundraising-Budget 2007 - vielleicht sollte ich die Einnahmen pro SpenderIn um 450.- Franken kürzen, resp. um 300.- Euro. Soviel jedenfalls kostet die Patenschaft bei Plan Deutschland.
15 September
2006
Deutsche können auch ohne Tsunami
Bilanz des Helfens 05/06 veröffentlicht
Die Spendenbereitschaft der Deutschen sei im vergangenen Jahr weiter
gestiegen. Für gemeinnützige Unternehmen wurden von Juli 2005 bis Juni 2006
77 Millionen Euro mehr gespendet als im vorigen Erhebungszeitraum, teilen
der
Deutsche Spendenrat und die Gesellschaft für Konsumforschung bei der
Vorstellung ihrer
Panel-Studie "Bilanz des Helfens 2005/2006" mit. Diese Zahlen
berücksichtigten die Tsunami-Spenden nicht, so die Presse-Erklärung vom
Mittwoch, die auch ein
PDF der wichtigsten Resultate enthält. Die Bilanz wird jeweils von Juli
bis Juli erhoben und ist nicht zu verwechseln mit dem Deutschen
Spendenmonitor.
Die Resultate sehen nicht so sehr anders aus, als jene, die man aus der
Schweiz kennt - beunruhigendes Detail: 75% der Befragten stimmen der Aussage
zu: "…Zu viele der Spendengelder gehen für die Verwaltung in den
Organisationen verloren". Ist dass jetzt ein Allgemeinplatz, eine Ausrede
von Spendenunwilligen oder glauben die Deutschen das von "ihren"
Organisationen wirklich? In der Schweiz meldete der Spendenmonitor ja gemäss
Zusammenfassung im Fund-Info 1/06: "Die viel diskutierte Höhe der
Administrativkosten spielt beim Spendenentscheid nur selten eine Rolle."