Unwiderstehlich
Ich wusste es! Trotzdem konnte ich nicht widerstehen. Dabei kenne ich
gar niemanden in Kambodscha und wenn, dann käme eine Postkarte mit
Touri-Bildli und nicht ein Luftpostbrief. Trotzdem habe ich ihn aufgemacht -
den Spendenaufruf für die "kleine Mom".
Mit der "live" Briefmarke und der handgeschriebenen Adresse hat mich
Handicap International voll erwischt. Bleibt eigentlich nur noch zu
entscheiden, ob ich aus professioneller Bewunderung spenden soll oder doch
aus Mitgefühl für die Minenopfer. Für einmal bin ich froh um das ZEWO-Signet
als Versicherung, dass es sich nicht um einen Tränendrücker mit
betrügerischen Absichten handelt.
Sogar der Brief ist lesenswert,
mitsamt der aufgeklebten Mini-Bambus-Krücke. Habe aber überlegt, wo da wer
wohl billig (oder gratis?!) Adressen handgeschreibselt und zündholzgrosse
Geh-Hilfen mit Klebstreifen aufgespendet hat ... Alles scheint echt
kambodschanisch, nur der Einzahlungsschein wirkt tröstlich Schweizerisch.
Nimmt mich wunder, ob das Mailing erfolgreich sein wird, oder ob die
Enttäuschung der LeserInnen am Ende siegt - schliesslich hält der Inhalt
nicht ganz, was das persönliche Kuvert verspricht. Vielleicht rufe ich die
Kollegin/den Kollegen in der Fundraising-Abteilung dort mal an, um die
Resultate zu erfahren.