Was soll diese Bevormundung?
Die Website der Schweizerischen
Multiple Sklerose Gesellschaft ist gut, unglaublich gut. Uebersichtlich,
aktuell, gut verständlich und umfassend. Mit andern Worten: Ich war
begeistert, als ich das Webangebot kürzlich beruflich nutzte. So begeistert,
dass ich sogleich auf den entsprechenden Button klickte, um online 20
Franken zu überweisen. Quasi als - wenn auch bescheidene -
Nutzungsgebühr.
Die Applikation ist erfreulich einfach. Ich brauch nicht mal EasyPay, Paypal
oder wie all die vielen Zahlungssysteme heissen, bei denen ich angemeldet
bin. Eine Visa-Karte, Eurocard oder Postcard genügt. Doch hoppla Schorsch,
das System will mein Geld nicht. "Bitte überprüfen Sie den Spendenbetrag",
raunzt mich eine hässliche Fehlermeldung an. Ich überprüfe den
Spendenbetrag. Scheint mir ganz in Ordnung. Okay, vielleicht ein bisschen
knausrig? Also erhöhen wir doch auf 25 Franken. Doch schon wieder: "Bitte
überprüfen Sie den Spendenbetrag".
Nee. Da lassen wirs doch besser bleiben. Mindestens 30 Franken sollens sein,
offenbar ist es der MS Gesellschaft zu anstrengend, 25 Frankli abzüglich ein
paar Prozentchen Transaktionsgebühr zu verbuchen. Selbst wenn Yelloworld
exorbitante 5 Franken Gebühr einbehalten würde (kann ich mir nicht
vorstellen), würden 20 Franken übrig bleiben. Zu wenig, als dass man mir den
finalen Mausklick zugestehen will? Ueberflüssig, offenbar. Nun gut,
bei 16'000 Mitgliedern und 50'000 Gönnern, die gemäss dem aktuellen
Jahresbericht 3,9 Millionen Franken spendeten, was unter dem Strich
336'000 Franken Ueberschuss ergab, ist das nachvollziehbar. Trotzdem fühl
ich mich ehrlich gesagt ein bisschen bevormundet - ein ungutes
Spende-Erlebnis.